Operation, die I. – oder Ines aus Thüringen
Da lag ich unter Corona Bedingungen nun das zweite Jahr in Folge im Krankenhaus, um mir den Rücken aufschneiden zu lassen und genau jetzt dem gemeinen Leser ein erstes Schockmoment zu geben, schließlich ist Rücken aufschneiden schon ne ziemlich blutige, eklige und gefährliche Angelegenheit. Grusel, Grusel …
Und schmerzhaft …
Verdammt schmerzhaft.
Also vor der Operation und auch am Schnipp-schnapp Tag selbst, liegt der Schmerz auf der Schmerzskala von 0-10 schon so bei 277 von 10. Davon ab ist der OP-Tag schon auch ne peinliche Geschichte. Pinkeln auf nem silbernen Topf, den sie dir im Liegen unter den Arsch schieben. Das Resultat war natürlich, dass mein ostdeutscher, stolzer Körper und Geist sich weigerten. Dafür nahm ich den Transfer auf den Toilettenstuhl in Kauf, was mir ne 2345 von 10 bescherte, aber nun. Stolz und Würde gehen halt manchmal vor. Ossi halt. *sich uff die Brust kloppt
Autsch.
Ich wurde also am Dienstag operiert und siechte gemeinsam mit meiner arabischen Zimmernachbarin eine ganze unbequeme Nacht langhin, als am nächsten Morgen die Tür aufging und eine dritte OP-Willige die gefühlte 10 qm Fischbüxe betrat und völlig abgegessen bemerkte, dass sie das Sandwich sein würde. Ja, sie müsste in der Mitte liegen und war somit das Mittelfilet. Frau Bums. Nee, so hieß sie nicht, aber dieses beschissene DSGVO sollte auch eine grandiose Schriftstellerin beachten.
Back to Fishbüxxe …
Grundlegend war das so eng, dass, wenn ich meine Decke aufgelupft hätte, sich die Neue ankuscheln hätte können. Ich beobachtete sie und konnte gut verstehen, dass sie das doof fand, schließlich war ihr zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wie cool ihre Bettnachbarin Frau Dings am Fenster sein würde. Krankenhaus ist ja voll langweilig und so wurde Arabien zur OP gebracht, während Frau Bums widerwillig ihren Koffer in den Schrank beförderte. Sie hatte versucht, sich aus der Nummer zu winden, indem sie der Schwester irgendwas von Schnarchen inner Fischüxe würde ja gar nicht gehen, was dem Personal mal sowas von endegal war und so musste sie sich fügen und die Mitte akzeptieren.
Sie sagte zu mir irgendwas von Schnarchen und sie wollte mich und Arabien ja retten, aber naja, ist halt nicht gewünscht. Ich zog die Augenbrauen hoch und bemerkte zwei entscheidene Dinge.
1. Die rotblonde Frau Bums klang nach Thüringer Bratwurst mitten in der Pappnasenstadt– geil … nen Ossi, dachte ich.
2. Das bedeutete doch, dass wir ab sofort in der Überzahl waren und somit die Fischbüxxenherrschaft übernehmen würden.
3. Damit wiederum könnten wir alles bestimmen … *teuflisch grins
4. Ich Probleme bekommen würde, wenn die Thüringer Bratwurst neben mir schnarchen würde.
5. Falls sie Süßigkeiten hätte, ich sie unbemerkt über Nacht klauen könnte, schließlich war ihr Nachttisch direkt neben mir.
Das würde gut werden dachte ich und begann ein Gespräch mit Thüringen.
Coming soon. Part II – Der Zauberautomat mit Chips, Kuchen und M&Ms.