Voller Enthusiasmus warf sie sich aufs Laufband, um die lüsternen Abgründe der Neurotransmitter einmal spüren zu können. Jenes Hochgefühl, das Sportlern diesen Flow gab und im Berliner Raum mit dem Austausch von Körperflüssigkeiten verglichen wurde.
Jut?
Jut!
Ohne all die Rehafreudigen und Rehaleidenden zu berücksichtigen, stieg sie auf das schwarze Gummi, warf ihre nichtvorhandenen Haare zurück und drückte den Ferrarigleichen Power Knopf.
Ernüchterung, denn diese elende Maschine wollte sogleich wissen, wie viel sie wog. Was stimmte mit dem Ding nicht? Man fragte Frauen nicht nach dem Gewicht!
Punkt.
Aus.
Ende.
Gut, dass sich das Ärgernis so nach 37 Minuten wieder legte und sie mit vier Kilometern die Stunde und einem Anstieg von zwei Prozent beginnen konnte.
Latsch.
Latsch.
Latsch.
Na Du weißt schon, Laufband halt. Wie draußen. Nur drinnen.
Während sie als erstes bemerkte, dass ihr Haaransatz im Nacken feucht wurde, dachte sie daran, dass das schon ähnlich der Kopulation war, aber eben nur ähnlich.
Ja, auch der ansteigende Puls, durfte ruhig mit aufregender Sexualität in Verbindung gebracht werden.
Aber …
Sie dachte daran, dass Berlin aus Hamburg gerade den See umrundete und fragte sich, was er so dabei fühlte. Wie viele Neurodingsbums sich bei ihm ausschütteten und ob Mann oder auch Frau dann mit ner Erektion joggte.
(Grandiose Vorstellung)
Dabei fiel ihr auf, dass sie bereits 15 Minuten Laufband und so.
Bei 120-er Puls.
Kebbeln! Sie dachte an Kebbeln. Dieses Ringen, wer aus dem Bett oder der Couch flog. So fühlte sich das gerade an.
Keine lüsternen Gefühle.
Keine Neurotransmitter.
Kein Osterhase und auch kein Weihnachtsmann.
Und bei Euch so …?
Im Flow oder nisch?
Ich hatte jedenfalls keinen Flow.
(Muss hier echt lachen)