Die Operation

Mann von Welt denkt an seine Frau, die ganzen Verhütungsmittel, die sie einnehmen muss und wie sehr ihr diese doch schaden. Er entschließt sich dazu dem ganzen Drama ein Ende zu setzen und sich sterilisieren zu lassen.

(Die wahre Wahrheit ist folgende: Sex mit Kondom fetzt nicht, aber das sagen wir jetzt mal definitiv nicht zu laut.)

In den Vorgesprächen hatte man ihn aufgeklärt, bei den Risiken stellten sich die Ohren von allein auf Durchzug und bei der theoretischen Durchführung der Operation liefen Schauer durch ihn hindurch, dennoch würde er es ihr zuliebe tun.

(Stichwort: Kondome)

Also, da angekommen stellte er sich darauf ein, einmal im Leben auf einen Gynäkologenstuhl liegen zu dürfen, schließlich musste der Doc an seine Hoden (Umgangssprache: Eier.)
Wie sollte das anders gehen, außer auf nem Gynstuhl? Er wusste es nicht. Nicht sein Zoo. Nicht seine Affen. Er war ahnungslos.

Okay. Der Tag war da …

Irgendwer gab ihm eine Pille mit der Anmerkung, dass er bei seiner Statur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sofort einschlafen würde.

10 Minuten nach Einnahme:

Er überlegte wie viel Zeit vergangen war und zeitgleich riss ihn irgendwer aus seinen Gedanken, da er untenrum blank auf dem OP-Tisch ausharrte. Der Typ schaute ihn mitleidig an und deckte sein freiliegendes Geschlecht ab, damit er sich nicht erkältete. Wie nett, davon mal ab, dass der Typ echt dreist war, also der Erste. Was hieß hier bei seiner Statur?

Er schlief immer noch nicht.

Um seinen Phallus herum bildete sich eine Menschentraube in OP-Kleiddung und einer von allen, oder alle auf einen? … ha ha ha, selten so gelacht. Also irgendwer fummelte an seinen Hoden herum und er bemerkte freundlich, dass er noch immer nicht schlief.

Wenn doch jetzt nur der Typ mit dem Staturspruch hier wäre. So richtig eine Reinhauen, das wäre es doch.
In jedem Fall löste sich die Menschentraube untenrum nicht auf und es piekte in den umgangssprachlichen Eiern.

Die Anästhesie.

Er.war.wach!

»Hallo«, hauchte er … »ich bin immer noch wach. Ding, Ding, Ding …«, interessierte aber auch keinen. Er wünschte sich in Ohnmacht zu fallen.

Geschah halt eins A nicht.

War zu erwarten, braucht Mann mal ne Ohnmacht, bekommt Mann sie nicht.

Immer noch wach.

Lange Rede kurzer Sinn, es gab keinen Schlaf, am Ende hatte er den Kampf gegen die Kondome gewonnen und war nun einer, der blind schoss. Er und seine Frau hatten zwei Kinder, die Familienplanung war abgeschlossen.

Kurz überlegte er, dass er Folgendes schade fand:

1. Er durfte nicht auf den Gynstuhl … sich so einmal wie im Porno fühlen, gönnte ihm einfach keiner

2. Den Staturspruch Schmeißer wiedersehen … einmal zeigen, dass seine Statur ziemlich schlagfertig sein konnte

3. Wissen, wer sein Gemächt und seine Eier vor einer dicken Erkältung gerettet hatte, sich bedanken war eben auch schwierig

4. Bei der nächsten OP unterrum ne Viagra nehmen und allen zeigen, wer der Chef im Ring ist

5. Einmal im Pulk vorm Geschlecht stehen, dann aber sollte der Patient eine Frau sein …
 
Der Nachteil an der Geschichte war definitiv, dass er seit der Operation Angst vor tätowierten Männern hatte …
 
🤪🤪🤪

Veröffentlicht von Vielverwinkelte

Lyrik berührt Moderne.

Ein Kommentar zu “Die Operation

  1. Ich lese das als jemand, der sich selbst die Eier abzwicken lassen möchte, um traurig mit dem (nicht vorhandenen) Hund auf dem Teppich zu liegen (Was es noch trauriger macht).

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