Operation, die II. – oder Ines aus Thüringen
Arabien kam stundenlang nicht wieder und so war ich mit der Thüringer Bratwurst allein. Ich überzeugte sie davon, dass diese Klinik irgendwie funktionierte wie damals die Schwarzwaldklinik, dass Prof. Brinkmann hier gutaussehend war und dass es am Nachmittag verfluchter Weise keinen Kaffee gab. Es war klar, dass die Sache einen Haken haben musste. Wobei kein Kaffee eher so ein No Go war.
Was sollte der Scheiß?
Weder Thüringen noch ich verstanden diese beschissene Logik. Scheiß auf Prof. Brinkmann in schön, unfreundliche Pflegekräfte waren wir ebenfalls seit mehr als einem Jahrzehnt gewohnt. Geschenkt also, wir wollten Kaffee!!! (Und Kuchen aus dem göttlichen Automat, aber das wussten wir noch nicht).
Nun gut, da ich ja schon einen Tag postoperativ war (klingt voll intelligent), durfte ich schon aufstehen. Eigentlich nur, um zu pinkeln, aber wo keiner guckte, wurde ich nicht gesehen, und so schlichen Thüringen und ich, also Sax´n-Anhalt zum Kaffeeautomaten. Bewaffnet mit endlos viel Kleingeld inner Hosentasche fanden wir als erstes …
George Clooney? Neee!
Tim Taler? – Wen?
Bruce Willis? – Wäre cool, aber jetzte ist er zu alt für Thüringen und mich, das würde er einfach nicht mehr schaffen.
Wir fanden also …
Den Zauberautomaten. Klingt banal, ja. War es aber nicht, wenn Du ohne Süßigkeiten und Kaffee am Nachmittag dastehst. So Ü40 braucht man halt seine ganz persönlichen, täglichen Highlights. Während ich ipp, zipp, zapp zwischen Hanuta und einer mageren Tüte M&Ms spielte, machte Thüringen dasselbe zwischen Apfel- und Käsekuchen. Jede hatte also ihre Präferenzen und während die M&Ms am Tag 1 des Zauberautomaten gewannen, ärgerte ich mich, dass die hier nur diese 65 Gramm Tüten im Zauberautomaten hatten, schließlich gab es doch da draußen Kilotüten, warum denn hier drin nicht, hm?
Ich hätte auch geteilt.
Jetzt nicht mit Prof. Brinkmann, aber mit Arabien und Thüringen in jedem Fall, wobei es ja Coronazeit war, eine verdammt gute Ausrede, die Kilotüte nicht zu teilen.
Naja, in jedem Fall holten wir uns noch einen Kaffee dazu, schlemmten die unendlichen 65 Gramm M&Ms und den kleinen Kuchen, feierten uns und fühlten uns gleich viel wohler inner Fischbüxxe.
Ich frage mich gerade, ob wir eine Petition starten sollten, und zwar für nichts geringeres als größere Packungen Süßkram im Zauberautomaten. Ich muss auf Thüringen warten, dann machen wir einen realistischen Plan.
Coming soon. Part III – Thüringen wird operiert.