Wenn man sich einsam genug fühlt, wird alles was man gerade macht etwas Schlechtes. Weil man es nur tut, um dieses Gefühl mit irgendetwas auszustopfen, damit man nicht allein mit dem Alleinsein ist. Am Schlimmsten ist es, wenn es als Blitzgefühl kommt, dann trifft es einen am unvorbereitetsten, und es ist egal ob die Gründe dafür in der Gegenwart liegen, oder unter der Vergangenheit hervorkriechen. Du willst irgendetwas lauter drehen um das Gefühl damit zu verscheuchen, aber es hat sich in dir festgesetzt, also kannst du es entweder alleine fressen, oder blind mit was-auch-immer weitermachen und es verleugnen. Aber es ist und bleibt da, ein Gefühl wie kalte Füße, aber auf deiner Seele. Ein Gefühl, dass da mal etwas war, wo jetzt nichts mehr ist, und, dass einen diese Abwesenheit auffrisst. Man ist so mutterseelenalleine, dass man seine Geburt rückgängig machen möchte, und in das große Nichts gehen, um sich absolutes Vergessen zu wünschen. Man ist nicht nur lebensmüde, man ist existenz- und gefühlsmüde. Vor allem aber ist man leidensmüde und selbstüberdrüssig. Schmerzbetrunken. Entkernt. Angekettet an einen großen Fels aus Sinnlosigkeit. Mutterseelenallein.