Das Wunder der Literatur liegt nicht einfach in der Schönheit der Sprache. Aber durch diese Schönheit wird alles so viel näher gerückt, was sich sonst im Grenzland der Seele nicht ausdrücken lässt. Dinge die wir alle schon einmal gefühlt haben, ganz nah auf unseren Sinnen, oder als ein fernes Gefühl der Sehnsucht, die uns irgendwie alle gleichmachend, mit einer Ehrfurcht verbindet, vor einer Selbstverständlichkeit ohne Worte, die sich Mensch für Mensch wiederholt, ohne sich jemals in etwas Unpersönliches zu teilen. Ich glaube das hat mein Denken mehr geprägt als alles andere, diese Stimmen wie von Freunden und Lehrern, die mir eine Karte meiner eigenen Seele aus Metaphern und Zeichen hinterlassen haben, die mich zu Schätzen aus Nüchternheit und Poesie führten, zu einer fernen Musik, die ich meiner Seele gar nicht zugetraut hätte, weil ich den Klang meiner eigenen Mitte kaum erkannte. Weil ich lange und rätselnd diese Melancholie befühlte, aus der sich selbst gemacht bin, aber der ich vielleicht alleine niemals so nahe gekommen wäre, weil ein Leben manchmal zu kurz ist um alleine dorthin zu finden, und es dann noch abzutasten, bis man einen Spalt oder eine Öffnung findet, in dieser Geschlossenheit die man mit dem Älterwerden errichtet, hinter der all die Jahre eingesperrt sind, als zeitloser Schaum eines gleichzeitig vergangenen und ewigen Lebens.