Ihr Blick ist gesenkt und sie nestelt an ihrem Smartphone herum. In ihren Augen die winzige Spiegelung der Social-Media. Eine Bank der Einsamen, in die man seine Zeit einzahlen kann, um sich dann eine gute Rendite zu erhoffen, wenn man irgendetwas sagt, das so gesagt ist, dass es wie ein Puzzleteil in die Sammlung von Nebensächlichkeiten eines anderen passt. Das analoge Klackern fehlt, kein Hufgetrabe winziger Pferde, nur das Schlieren der Finger auf dem Display, wie beim Eislaufen über einen zugefrorenen See. Sie sitzt fest, wie so viele andere, in der zu langsamen Zeit, die sie elektronisch zu beschleunigen, weil eine ganze Generation die natürliche Bedeutung des Wartens verlernt hat. An der obersten Stelle ihrer Bluse ist ein Knopf umgenäht, ein einsamer quietschgelber Migrant, in einer farbigen Revolution gegen das konservative Grau der Ösenknöpfe. Sie atmet so als es verboten wäre. Sie hält kurz die Luft an, immer wenn sie sich aufregt. Ihre Handflächen schweben über dem Bildschirm und werden einseitig beschienen, wie von einem winzigen Lagerfeuer. Da passieren Dinge, Briefkriege und Wortspiele, in einer Welt neben der Welt, während sich die kompakten Chipsätze im inneren des Gehäuses erhitzen. Es ist eine komische Zeit, nicht wirklich Frühling, wie festgeklemmte Klarviertasten auf der die Zeit ihr Lied zu spielen versucht.