„Wir Amerikaner haben uns gelernt besser zu inszenieren als jedes andere Volk. Weil wir am schnellsten begriffen haben, dass Authentizität immer etwas Halbes bleibt. Echte Mimik ist nicht filmreif dramatisch. Aus dem Leben gegriffene Dialoge sind nicht geschliffen bis zu einem Opus. Die Natürlichkeit ist eine Andeutung. Etwas das interpretiert werden muss, und das Vertrautheit voraussetzt. Um dennoch zu funktionieren, trotz diesem Ausbleiben, muss ein Eindruck überlebensgroß sein. Darum braucht es dieses perfekte Lächeln aus Hollywood, und eine politische Rede mit vielen Phrasen. Wir zitieren Zitate und schlüpfen in eine fremde Größe. Wir haben uns sozusagen weginszeniert. Dahinter steckt eine Art intellektueller Aristokratie. Dadurch, dass wir größer sind als die Menschen die zu uns aufsehen, setzen wir sie unter den subtilen Druck uns alles zu glauben, weil sie sich lieber mit unserem Bildnis identifizieren möchten, als mit der normalen Unzulänglichkeit der echten Wirklichkeit. Es ist Schauspiel im wahrsten Sinne des Wortes, weil es immer darum geht die Träume der Menschen zu plastifizieren, aus ihrer Fantasie in das Leben zu steigen, und ihren Idealen zu gleichen statt ihrer Wirklichkeit zu entsprechen. Niemand interessiert sich für jemanden, in dem er einfach nur seinen Nachbarn, in einer verdienten oder vielleicht unverdienten sozialen Stellung erkennt. Was die Menschen wollen sind Helden und Schurken. Götter des Trugs die ihre Wirklichkeit verändern. Deren Größen einen Rausch hervorrufen, weil sie egal was sie eigentlich sagen, leise flüstern, dass wir Teil dieser Titanen sein können, wenn wir bereit sind bedingungslos zu glauben. Es geht nicht um Wahrheit sondern um Charisma und Verführung. Es geht um den Vampirismus an ihren Träumen und um mediale Apotheose. Wir spielen das Spiel des Erfolges und der Beliebtheit wie Schach.“